Dorfladen Crainfeld eG

Das Projekt Genossenschaft Dorfladen Crainfeld eG

Mit dem ehrenamtlichen Engagement der Bürgerinnen und Bürger und den sozialen Zielen die Zukunft unseres ländlichen Dorfes Crainfeld und der umliegenden Dörfer und ihrer Bevölkerung sichern. Der Dorfladen ist ein Ort der Begegnung!

Durch die Familie Karl Müller wurde bis zum 4. Dezember 2021 in Crainfeld in der Ortsmitte eine Bäckerei mit einem EDEKA Laden betrieben. Aus Altersgründen wurde beides geschlossen. Den Bürgern von Crainfeld und den umliegenden Dörfern war damit eine Nahversorgungs- und Kommunikationsmöglichkeit weggefallen.

Im Rahmen der Gründungsversammlung unserer Genossenschaft am 24. August 2022 wurde die Dorfladen Crainfeld eG gegründet. An diesem Tag waren 150 Gründungsmitglieder mit 286 Geschäftsanteilen der Dorfladen Crainfeld eG beigetreten, dieses war ein großer Erfolg. In der Folgezeit hat sich die Anzahl der Mitglieder auf über 200 mit 374 Genossenschaftsanteilen erhöht. Ein Mitgliedsanteil beträgt Euro 100,00. Mitglieder können sich mit mehreren Geschäftsanteilen an der Genossenschaft beteiligen. Die Dorfladen Crainfeld eG ist im Genossenschaftsregister beim Amtsgericht in Gießen unter der GnR 533 eingetragen.

Zeitlicher Ablauf bis zur Eröffnung unseres Dorfladens:

  • 4. Dezember 2021
    Bäckerei Müller ist geschlossen
  • Dezember 2021
    Beginn des Projektteams zur Prüfung eines Dorfladens
  • Januar 2022
    Erster Infobrief zum Projekt Dorfladen Crainfeld
  • Januar / Februar 2022
    Umfrage mit Fragebogenaktion
  • 24. Juni 2022
    Bürgerversammlung im Vogelsberger Hof in Crainfeld
  • 24. August 2022
    Gründungsversammlung der Genossenschaft
  • 18. Oktober 2022
    Eintragung Genossenschaftsregister
  • September / Oktober 2022
    Renovierung und Modernisierung der Ladenflächen – zu 100% durch ehrenamtlich Tätige
  • 1. November 2022
    Eröffnung Dorfladen

Finanzielle Förderung der Dorfladen Crainfeld eG

  • Leader Programm zur Förderung der ländlichen Regionalentwicklung
  • Förderprogramm STARKES DORF – Wir machen mit! Land Hessen
  • Zuschuss Jagdgenossenschaft Crainfeld
  • Zuschuss Landfrauenverein Crainfeld

Was ist ein Dorfladen?

Es gibt Privatpersonen, die das wirtschaftliche Risiko auf sich nehmen und einen kleinen Laden eröffnen. Meist aus Leidenschaft heraus und sehr wohl wissend, dass die Verdienstmöglichkeiten gering sind. Dies sind allerdings eher Einzelfälle. Seit einigen Jahren entstehen immer mehr Dorfläden als Gemeinschaftsprojekte: von den Bürgern für die Bürger. Konkret heißt das: Dass die Einwohner eines Ortes nicht auf einen privaten Ladenbetreiber warten, sondern die Sache selbst in die Hand nehmen. Dafür gründen sie zum Beispiel eine Genossenschaft, informieren sich über Fördergelder, tragen Startkapital zusammen und eröffnen in Eigeninitiative einen kleinen Dorfladen. In ihm gibt es vor allem die frischen Lebensmittel, die viele Haushalte mehrmals pro Woche einkaufen. Und darüber hinaus meist auch weitere Artikel des täglichen Bedarfs, um die Grundversorgung sicherzustellen. Sonstige Zusatzangebote sorgen oft für das gewisse Extra.

Keine Frage: Ein Dorfladen ist kein Geschäft, in das die Kundinnen und Kunden wegen der preiswerten Angebote kommen. Hier möchte man ein Schwätzchen halten und eine schöne Atmosphäre genießen. Der größte Unterschied zwischen einem großen Supermarkt und einem kleinen Dorfladen? Ist der Treffpunktcharakter! Denn im Laden treffen sich die Menschen und kommen ins Gespräch. Die soziale Komponente ist der wirklich entscheidende Punkt.

Dabei ist es wichtig, dass nicht nur einzelne Gruppierungen im Ort von dem Konzept überzeugt sind, sondern vor allem die Bürger und Bürgerinnen.

Das Projekt Dorfladen Crainfeld konnte nur umgesetzt werden, da wir die Unterstützung von vielen Bürgerinnen und Bürgern aus Crainfeld und den umliegenden Dörfern haben. Der Erfolg hängt wesentlich davon ab, ob der Dorfladen es schafft, ausreichende Umsätze zu erzielen. Nach einer ersten Grobkalkulation benötigen wir einen Umsatz von ca. Euro 350.000 bis Euro 400.000 im Jahr. Dieses ist nur zu schaffen, wenn die Interessenten einen großen Teil ihrer Einkäufe im Dorfladen tätigen. Es sollte hier das Prinzip gelten, „erst kaufe ich in dem Dorfladen den dort zur Verfügung stehenden Bedarf ein, nur was ich dort nicht erhalte, kaufe ich anderweitig ein. Uns ist bewusst, dass dieses Prinzip für den Einzelnen eine Umstellung bedeutet. Es erfordert teilweise einen zeitlichen, aber evtl. auch einen finanziellen Mehraufwand. Auf der anderen Seite ist es ein Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere der älteren Bevölkerung von Crainfeld und der umliegenden Dörfer!

Neben der Unterstützung des Dorfladens durch die Erledigung der Einkäufe dort kann dieses Projekt aber auch durch ehrenamtliche Tätigkeit gefördert werden. Hier gibt es vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten wie Verwaltungsarbeiten, Einräumung von Warenlieferungen, Warenverwaltung, Reinigungsarbeiten etc. Melden Sie sich bitte, wenn Sie bei unserem Dorfladen Projekt mithelfen möchten. Wir benötigen viele Köpfe!

Damalige Konzeptplanung vor der Gründung unserer Genossenschaft

Träger – Der Dorfladen soll in der Rechtsform einer Genossenschaft betrieben werden. Mitglieder dieser Genossenschaft können alle Interessenten werden. Die Genossenschaft ist ein Zusammenschluss von Personen, die gemeinsam und gleichberechtigt den genossenschaftlichen Geschäftsbetrieb betreiben. Genossenschaften werden zur wirtschaftlichen Förderung ihrer Mitglieder unterhalten und verfolgen daher einen bestimmten Förderzweck. Die eingetragene Genossenschaft ist eine juristische Person. Das bedeutet, dass die Genossenschaft „nur“ mit ihrem eigenen Vermögen haftet. Die Mitglieder haften daher nur mit ihren Einzahlungen auf die Geschäftsanteile, die Teil des „haftenden Eigenkapitals“ der  Genossenschaft sind, eine weitergehende Haftung für die Mitglieder besteht nicht. Es ist derzeit geplant, dass ein Genossenschaftsanteil Euro 100,00 betragen soll. Mitglieder können sich mit mehreren Anteilen beteiligen. Mit diesen Genossenschaftsanteilen soll das notwendige Eigenkapital eingesammelt werden. Sollte die Genossenschaft Gewinne erzielen, dann entscheiden die Mitglieder mehrheitlich über die Verwendung der Gewinne.

Räumlichkeiten – Die Familie Müller (vielen Dank!) wäre grundsätzlich zur Vermietung der bisherigen Ladenräume einschließlich der Ladeneinrichtung bereit.

Personal – Die Personalbesetzung für den Dorfladen ist mit zwei festangestellten sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitenden sowie in Ergänzung mit Minijobbern geplant. Zusätzlich sollen verschiedene Aufgaben von ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern übernommen werden. Hierdurch können Personalkosten eingespart werden.

Lieferanten – Es soll ein qualitativ hochwertiger Lieferant gefunden werden (Tegut, EDEKA, REWE). Zusätzlich soll ein Bäcker als täglicher Lieferant für die Backwaren gefunden werden. Ergänzend sollen regionale Waren, wie z. B. Wurst- und Fleischwaren der ortsansässigen Metzgereien,  angeboten werden.

Mitarbeit – Es werden Interessenten gesucht, die sich in der Gründungsphase für den Dorfladen mit einbringen möchten. Wir benötigen große Unterstützung!